Bild: SD

11.10.2023
Großtagespflegeeinrichtungen für Kinderbetreuung unterstützen

Besuch der Freien Wähler FFB im Kinderland in Emmering

„Wir brauchen dringend Lösungen in der Kinderbetreuung, Grosstagespflegeeinrichtungen können hier einen wichtigen Baustein bilden“, ist Markus Droth, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Stadtrat Fürstenfeldbruck überzeugt. Gemeinsam mit Stadtratskollegen Georg Stockinger und Susanne Droth vom Ortsverband der Freien Wähler besuchten sie in diesen Tagen das Kinderland in Emmering. Jennifer Öksüz-Fischer und Stefanie Kufer berichteten gerne über ihre Erfahrungen. Beide sind ausgebildete Tagesmütter und betreiben die Einrichtung in Emmering seit 2022 mit maximal 10 Plätzen, mit Betreuungszeiten von Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr. „Wir sind ausgebucht und haben bei uns Kinder von 0 bis 4 Jahre“, schildert Jennifer Öksüz-Fischer. Hier habe es eine Änderung seitens des Jugendamtes gegeben, dass Tagesmütter aufgrund des Betreuungsnotstandes in öffentlichen Einrichtungen Kinder bis zum Alter von 4 Jahren betreuen dürfen.

Das Jugendamt des Landkreises Fürstenfeldbruck überwacht die Tagesmütter und ihre Einrichtungen und betreut diese fachlich. Eine jährliche Fortbildung ist vorgeschrieben.

„Die Kinder kommen aus verschiedenen Landkreisgemeinden. Die Eltern sind froh und dankbar für den direkten Kontakt in dieser kleineren Einrichtung, der direkte Austausch mit den Eltern, das Persönliche und Familiäre ist für uns herausragend wichtig“, so Stefanie Küfer. Das würde auf beiden Seiten geschätzt. „Wir haben auch Kinder, die in größeren Einrichtungen nicht zurecht kommen und im kleinen Kreis hier bei uns wieder aufblühen.“

Bevor sie starten konnten, hatten sie allerhand Hürden zu überwinden. Sie erhielten keinerlei Zuschüsse oder Hilfe, die ganze Einrichtung ist privat finanziert. „Für die Nutzungsänderung der Räumlichkeiten und den Ausbau mussten wir einen Architekten beauftragen“, erklärt Öksüz-Fischer. Im Innenausbau sei viel mit Eigenleistung geschehen.

Bei Großtagespflegeeinrichtungen schliessen sich mehrere Tagesmütter zusammen. In Fürstenfeldbruck gibt es so eine Einrichtung noch nicht. „Wir müssen als Stadt auf diese Möglichkeit der beruflichen Tätigkeit und auf diese Betreuungsform aufmerksam machen“, ist Markus Droth überzeugt.  „Aufklärung ist gefragt, Tagesmütter sind für viele Menschen noch nicht greifbar, das bekommen wir immer im Gespräch vor Ort, gerad in den Vereinen, vermittelt. Wir werden eine Initiative in diese Richtung starten und die Stadt bitten, unterstützend tätig zu werden, beispielsweise bei der Vermittlung von Räumlichkeiten. Ebenso muss geklärt werden, ob nicht Kita-Räume, die mangels Personal in den öffentlichen Einrichtungen nicht genutzt werden können, von Tagesmüttern genützt werden können. Leerstand ist keine Lösung. Wir sehen Tagesmütter als Ergänzung zu den öffentlichen Kitas, es darf keine Berührungsängste geben.“

Die beiden Damen vom Kinderland möchten gerne expandieren und suchen andere Tagesmütter, um sich mit diesen zusammenzuschliessen. „Wir stehen gerne Rede und Antwort und freuen uns auf Anfragen“, so Kufer und Öksüz-Fischer.

Bild v.l.n.r.: Markus Droth, Susanne Droth, Georg Stockinger, Jennifer Öksüz-Fischer und Stefanie Kufer